Therapeutische Kälte
Im folgenden Hörtext wird eine europäische Studie vorgestellt, die sich mit dem Thema „Therapeutische Kälte“ beschäftigt. Menschliche Körper werden dabei zu medizinischen Zwecken auf bis zu 32 Grad abgekühlt. Haben Sie eine Idee, in welchen Situationen das sinnvoll sein könnte?
Machen Sie sich kurz ein paar Gedanken, bevor Sie mit der Bearbeitung der Aufgaben beginnen.
Bitte beachten Sie: Sie müssen die Aufgaben ausdrucken, wenn Sie sie bearbeiten möchten.
Vorbereitung: Wortschatz
Im Text erscheinen folgende Eigennamen:
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Noch ein paar Wörter, die Ihnen das Bearbeiten der Aufgaben erleichtern:
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r Herzstillstand | der Moment, wenn das Herz zu schlagen aufhört |
e Reanimation, -en (Verb: reanimieren) |
eine medizinische Maßnahme, durch die eine fast leblose Person wieder zum Leben erweckt wird |
r Stoffwechsel, - | der chemische Prozess, bei dem (Nähr-)Stoffe im Körper umgewandelt werden (= der Metabolismus) |
e Poliklinik, -en | ein Krankenhaus mit mehreren medizinischen Fachgebieten, in dem die Patienten behandelt werden und sofort wieder nach Hause dürfen |
r Schlaganfall, ''e |
eine akute Störung der Gehirntätigkeit; meistens bekommt das Gehirn zu wenig Blut, sodass bestimmte Körperteile gelähmt werden Man sagt: einen Schlaganfall erleiden/bekommen/haben |
e Pilotstudie, -n | eine Untersuchung, die man vor einem Projekt macht; in ihr werden alle wichtigen Faktoren zusammengetragen, die für das Projekt wichtig sind |
Aufgabe 1: Zentrale Aussage des Textes
Hören Sie sich nun den ganzen Text in aller Ruhe an. Machen Sie sich keine Notizen, sondern versuchen Sie nur, das Wesentliche zu verstehen. Wie könnte man die Hauptaussage des Berichts zusammenfassen? Kreuzen Sie bitte die entsprechende Aussage an. |
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Durch Unterkühlung kann man nach einem Herzstillstand mehr Patienten das Leben retten, als man ursprünglich vermutet hatte. |
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Die Unterkühlung schützt Patienten mit Herzstillstand vor neurologischen Schäden und verbessert die Chancen zu überleben. |
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Durch Unterkühlung haben nicht nur Patienten nach einem Herzstillstand eine höhere Überlebensrate, sondern auch Patienten nach einem Schlaganfall. |
(Lesen Sie den Hörtext in Auszügen erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
Aufgabe 1: Zentrale Aussage des Textes
Frage brauchen.
Der Rest des Textes wurde gelöscht.
................................................................................................
plötzlicher Herzstillstand ............................................. fatale Folgen
fürs Gehirn haben ............ kann man das verhindern, wenn die
Patienten ........................................ abgekühlt werden
...............................................................................................
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Schäden, die werden durch Kälte unterdrückt oder ......... gedrosselt,
zumindestens werden sie verringert, .....
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Hier können wir nachweisen, dass die gekühlten Patienten .....
............................................................ einen deutlichen Effekt
haben bezüglich dieser Verringerung neurologischer Schäden.
Spektakulär war in dieser Studie, dass wir gleichzeitig auch eine
deutlich höhere Überlebensrate ...................................
...............................................................................................
...............................................................................................
...............................................................................................
...............................................................................................
...............................................................................................
Aufgabe 1: Zentrale Aussage des Textes
Hören Sie sich nun den ganzen Text in aller Ruhe an. Machen Sie sich keine Notizen, sondern versuchen Sie nur, das Wesentliche zu verstehen. Wie könnte man die Hauptaussage des Berichts zusammenfassen? Kreuzen Sie bitte die entsprechende Aussage an. |
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Durch Unterkühlung kann man nach einem Herzstillstand mehr Patienten das Leben retten, als man ursprünglich vermutet hatte. (Das ist richtig, aber nur ein Teilaspekt der Studie.) |
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Die Unterkühlung schützt Patienten mit Herzstillstand vor neurologischen Schäden und verbessert die Chancen zu überleben. (Das ist richtig! Diese Aussage fasst das Ergebnis der Studie am besten zusammen.) |
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Durch Unterkühlung haben nicht nur Patienten nach einem Herzstillstand eine höhere Überlebensrate, sondern auch Patienten nach einem Schlaganfall. (Es ist noch nicht erwiesen, ob die Unterkühlung bei einem Schlaganfall genauso effektiv ist wie bei einem Herzstillstand. Es gibt erst einige Pilotstudien.) |
Aufgabe 2 (Alternative 1): Detailfragen
Beantworten Sie die folgenden Fragen mit Informationen aus dem Text. |
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a. | Wieso ist ein plötzlicher Herzstillstand gefährlich für das Gehirn? (2 Gründe) | |
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b. | Auf welche zwei Arten wird ein Patient gekühlt? | |
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c. | Warum ist das Zittern des Körpers ein Problem, und wie reagiert der Arzt darauf? | |
____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ |
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d. | Welchen positiven Einfluss hat die Kälte auf die Probleme nach einem Herzstillstand? | |
____________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________ |
(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
Aufgabe 2 (Alternative 1): Detailfragen
Ein plötzlicher Herzstillstand und die anschließende Reanimation können fatale Folgen fürs Gehirn haben. Ausgelöst werden sie durch die ausbleibende Sauerstoffversorgung und schädliche Stoffwechselprodukte. Nach einer neuen europaweiten Studie kann man das verhindern, wenn die Patienten sofort für 24 Stunden auf 32 bis 34 Grad abgekühlt werden. Susanne Irmen über dieses Verfahren, das Menschenleben retten kann:
"Die Patienten werden auf eine Matratze gelegt, die von kalter Luft aufgepumpt ist. Gleichzeitig liegen sie in einem Zelt, das kann man sich so vorstellen wie eine Tennishalle, in die Luft hineingepumpt wird. Dieses Zelt steht dann wie ein Ein-Mann-Zelt über diesem Patienten, er liegt gewissermaßen in kalter Luft. Die Luft selbst wird auf 6 bis 8 Grad gekühlt, so dass diese kalte Luft den Patienten umspült und er in schätzungsweise zwei, drei Stunden von seiner 37-Grad-Körpertemperatur heruntergekühlt wird auf die Zieltemperatur von etwa 33, 32 Grad."
Und dann, so berichtet der Intensivmediziner Dr. Peter Walger von der Universitäts-Poliklinik Bonn, fängt er an zu zittern. Ein Reflex des Körpers, der dazu dient, ihn wieder aufzuwärmen. Doch dieser Reflex wird medikamentös unterbunden, denn sonst wäre der Kälteeffekt ja wieder aufgehoben. Der Betroffene merkt von alledem nichts, er ist bewusstlos und wird künstlich beatmet. Der Herzstillstand bedeutet, dass das Gehirn nicht durchblutet wird, und kein Blut im Kopf bedeutet, dass das Gehirn anfängt, seine Funktionen einzustellen.
„Wenn kein Blutfluss da ist, das Gehirn oder das Organ fängt an, unter Sauerstoffmangel sich selbst zu zerstören, dann ist das Wiederbeginnen des Blutflusses gleichzusetzen mit einem Spüleffekt, und es werden Substanzen herausgespült aus dem untergegangenen Gewebe, die ihrerseits Schäden machen. Da fängt das ... , da fällt das Stichwort der freien Radikale, das sind einige dieser chemischen Gruppen, die dann freigesetzt werden und ihrerseits Schäden machen. Also diese so genannten wiederdurchblutungsabhängigen Schäden, die werden durch Kälte unterdrückt oder gedrosselt, zumindestens werden sie verringert, so dass dieser Kälteeffekt gewissermaßen ein sehr viel komplizierteres Gebilde runterreguliert als nur der initiale Sauerstoffmangel. Den können wir ja nicht wieder reparieren, der war ja.“
Aufgabe 2 (Alternative 1): Detailfragen
Beantworten Sie die folgenden Fragen mit Informationen aus dem Text. |
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a. | Wieso ist ein plötzlicher Herzstillstand gefährlich für das Gehirn? (2 Gründe) | |
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b. | Auf welche zwei Arten wird ein Patient gekühlt? | |
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c. | Warum ist das Zittern des Körpers ein Problem, und wie reagiert der Arzt darauf? | |
Das Zittern wärmt den Körper auf und hebt so den Kälteeffekt auf. Der Arzt gibt Medikamente, die das Zittern verhindern. |
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d. | Welchen positiven Einfluss hat die Kälte auf die Probleme nach einem Herzstillstand? | |
Die Schäden, die durch bestimmte chemische Substanzen (freie Radikale) bei der Wiederdurchblutung des Gehirns verursacht werden, kann man mit Kälte unterdrücken bzw. verringern. |
Aufgabe 2 (Alternative 2): Notizen ergänzen
Haben Sie bei Hörverständnis-Übungen Probleme, Notizen zu machen? Sie können hier mit einer Vorlage versuchen, eine übersichtliche Mitschrift zu erstellen. |
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Herzstillstand |
____________________________________________ |
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Gründe: |
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EU-Studie verhindert das so: |
Patienten werden ____________________________________ _____ Stunden auf __________ Grad |
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Kühlung durch: |
Dauer: ________________ |
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Reaktion des Körpers und Behandlung: |
Körper ________________________________________________________ Körper ___________________________________________________ _________________________________________________________ _________________________________________________________ |
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Herzstillstand bedeutet: Gehirn nicht durchblutet | ||
kein Blut im Gehirn: |
____________________________ _____________________________ |
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Blutfluss beginnt wieder: |
_______________________________________________________________ ______________________________________________________________ |
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Kühlung = positiv
Grund: _______________________________________________________ ______________________________________________________________ |
(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
Aufgabe 2 (Alternative 2): Notizen ergänzen
Ein plötzlicher Herzstillstand und die anschließende Reanimation können fatale Folgen fürs Gehirn haben. Ausgelöst werden sie durch die ausbleibende Sauerstoffversorgung und schädliche Stoffwechselprodukte. Nach einer neuen europaweiten Studie kann man das verhindern, wenn die Patienten sofort für 24 Stunden auf 32 bis 34 Grad abgekühlt werden. Susanne Irmen über dieses Verfahren, das Menschenleben retten kann:
"Die Patienten werden auf eine Matratze gelegt, die von kalter Luft aufgepumpt ist. Gleichzeitig liegen sie in einem Zelt, das kann man sich so vorstellen wie eine Tennishalle, in die Luft hineingepumpt wird. Dieses Zelt steht dann wie ein Ein-Mann-Zelt über diesem Patienten, er liegt gewissermaßen in kalter Luft. Die Luft selbst wird auf 6 bis 8 Grad gekühlt, so dass diese kalte Luft den Patienten umspült und er in schätzungsweise zwei, drei Stunden von seiner 37-Grad-Körpertemperatur heruntergekühlt wird auf die Zieltemperatur von etwa 33, 32 Grad."
Und dann, so berichtet der Intensivmediziner Dr. Peter Walger von der Universitäts-Poliklinik Bonn, fängt er an zu zittern. Ein Reflex des Körpers, der dazu dient, ihn wieder aufzuwärmen. Doch dieser Reflex wird medikamentös unterbunden, denn sonst wäre der Kälteeffekt ja wieder aufgehoben. Der Betroffene merkt von alledem nichts, er ist bewusstlos und wird künstlich beatmet. Der Herzstillstand bedeutet, dass das Gehirn nicht durchblutet wird, und kein Blut im Kopf bedeutet, dass das Gehirn anfängt, seine Funktionen einzustellen.
„Wenn kein Blutfluss da ist, das Gehirn oder das Organ fängt an, unter Sauerstoffmangel sich selbst zu zerstören, dann ist das Wiederbeginnen des Blutflusses gleichzusetzen mit einem Spüleffekt, und es werden Substanzen herausgespült aus dem untergegangenen Gewebe, die ihrerseits Schäden machen. Da fängt das ... , da fällt das Stichwort der freien Radikale, das sind einige dieser chemischen Gruppen, die dann freigesetzt werden und ihrerseits Schäden machen. Also diese so genannten wiederdurchblutungsabhängigen Schäden, die werden durch Kälte unterdrückt oder gedrosselt, zumindestens werden sie verringert, so dass dieser Kälteeffekt gewissermaßen ein sehr viel komplizierteres Gebilde runterreguliert als nur der initiale Sauerstoffmangel. Den können wir ja nicht wieder reparieren, der war ja.“
Aufgabe 2 (Alternative 2): Notizen ergänzen
Hier handelt es sich nur um einen Lösungsvorschlag. Natürlich können Sie die entsprechenden Informationen auch anders formulieren. |
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Herzstillstand |
fatale Folgen fürs Gehirn |
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Gründe: |
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EU-Studie verhindert das so: | Patienten werden gekühlt. ► 24 Stunden auf 34-320 C Grad |
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Kühlung durch: |
Dauer: 2-3 Stunden |
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Reaktion des Körpers und Behandlung: |
Körper zittert Körper erwärmt sich wieder Kühlung wirkt nicht Medikamente gegen Zittern |
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Herzstillstand bedeutet: Gehirn nicht durchblutet | ||
kein Blut im Gehirn: |
Sauerstoffmangel Organ zerstört sich |
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Blutfluss beginnt wieder: |
Schädliche Substanzen / chemische Gruppen (freie Radikale) werden herausgespült. |
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Kühlung = positiv
Grund: Schäden, die diese chemischen Gruppen verursachen können, sobald der Blutfluss wieder beginnt, werden durch die Kühlung verringert. |
Aufgabe 3: Tabelle ergänzen
Was sagt der Text über den Zusammenhang zwischen der Dauer des Herzstillstands und den Unterkühlungsmaßnahmen aus? Ergänzen Sie die Tabelle. |
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Patienten mit Herzstillstand |
Wurden Sie unterkühlt? |
Falls nein, warum nicht? |
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ja | nein | ||
unter 5 Minuten |
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___________________________________________________________ ___________________________________________________________ |
5-15 Minuten |
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___________________________________________________________ ___________________________________________________________ |
länger als 15 Minuten |
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___________________________________________________________ ___________________________________________________________ |
(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
Aufgabe 3: Tabelle ergänzen
Aufgabe 3: Tabelle ergänzen
Was sagt der Text über den Zusammenhang zwischen der Dauer des Herzstillstands und den Unterkühlungsmaßnahmen aus? Ergänzen Sie die Tabelle. |
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Patienten mit Herzstillstand |
Wurden Sie unterkühlt? |
Falls nein, warum nicht? |
||
ja | nein | |||
unter 5 Minuten |
Normalerweise treten hier keine Schäden auf. | |||
5-15 Minuten |
___________________________________________________ ___________________________________________________ |
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länger als 15 Minuten |
Riskio sehr groß, erhebliche Schäden, wenig Überlebenschancen, Gefahr von Behinderung |
Aufgabe 4: Text ergänzen
Hören Sie den nächsten Abschnitt und ergänzen Sie den Text. Bitte beachten Sie: Der folgende Text entspricht nicht Wort für Wort dem Hörtext. Sie müssen die gehörten Informationen anpassen. |
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Ob ein Patient bei der Studie gekühlt wurde oder nicht, wurde per _____________________________ entschieden: _____________________________ wurden gekühlt, _____________________________ nicht. Ein klares Ergebnis der Studie war, dass man durch Unterkühlung _____________________________ _____________________________ nach einem Herzstillstand reduzieren kann. Besonders überraschend war, dass man mit dieser Methode - gegenüber der herkömmlichen Methode - in der Lage ist, _____________________________ mehr Patienten zu retten. |
Aufgabe 4: Text ergänzen
Aufgabe 4: Text ergänzen
Hören Sie den nächsten Abschnitt und ergänzen Sie den Text. Bitte beachten Sie: Der folgende Text entspricht nicht Wort für Wort dem Hörtext. Sie müssen die gehörten Informationen anpassen. |
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Ob ein Patient bei der Studie gekühlt wurde oder nicht, wurde per Zufall / Zufallsgenerator entschieden: 50 Prozent wurden gekühlt, 50 Prozent nicht. Ein klares Ergebnis der Studie war, dass man durch Unterkühlung neurologische Schäden nach einem Herzstillstand reduzieren kann. Besonders überraschend war, dass man mit dieser Methode - gegenüber der herkömmlichen Methode - in der Lage ist, 15 Prozent mehr Patienten zu retten. |
Aufgabe 5: richtig und falsch
Hören Sie den letzten Abschnitt und kreuzen Sie an, welche Aussage richtig und welche falsch ist. |
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richtig | falsch | |
Einige beteiligte Gruppen wollen Schulen gründen, in denen an weiteren Studien gearbeitet wird. |
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Bei einigen Piloten, die einen Schlaganfall erlitten, zeigte das Verfahren erstmals Erfolg. |
||
Studien in Australien haben eindeutig bewiesen, dass auch bei Patienten mit Schlaganfall oder mit Hirnverletzungen eine Unterkühlung hilft. |
||
Die Studienergebnisse verschiedener Teams haben gezeigt, dass die Kühlmethode sich in Zukunft durchsetzen wird. |
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Bei aufwendigen Operationen am offenen Herzen und am Gehirn wird die Unterkühlung schon angewandt. |
||
Patienten, die am offenen Herzen oder im Gehirn operiert werden, müssen länger unterkühlt werden. |
(Lesen Sie den Hörtext erst, wenn Sie Ihre Lösungen überprüft haben.)
Aufgabe 5: richtig und falsch
Aufgabe 5: richtig und falsch
Hören Sie den letzten Abschnitt und kreuzen Sie an, welche Aussage richtig und welche falsch ist. |
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richtig | falsch | |
Einige beteiligte Gruppen wollen Schulen gründen, in denen an weiteren Studien gearbeitet wird. |
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Bei einigen Piloten, die einen Schlaganfall erlitten, zeigte das Verfahren erstmals Erfolg. |
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Studien in Australien haben eindeutig bewiesen, dass auch bei Patienten mit Schlaganfall oder mit Hirnverletzungen eine Unterkühlung hilft. |
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Die Studienergebnisse verschiedener Teams haben gezeigt, dass die Kühlmethode sich in Zukunft durchsetzen wird. |
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Bei aufwendigen Operationen am offenen Herzen und am Gehirn wird die Unterkühlung schon angewandt. |
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Patienten, die am offenen Herzen oder im Gehirn operiert werden, müssen länger unterkühlt werden. |
Aufgabe 6: ganzen Text noch einmal hören
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Aufgabe 6: ganzen Text noch einmal hören
Ein plötzlicher Herzstillstand und die anschließende Reanimation können fatale Folgen fürs Gehirn haben. Ausgelöst werden sie durch die ausbleibende Sauerstoffversorgung und schädliche Stoffwechselprodukte. Nach einer neuen europaweiten Studie kann man das verhindern, wenn die Patienten sofort für 24 Stunden auf 32 bis 34 Grad abgekühlt werden. Susanne Irmen über dieses Verfahren, das Menschenleben retten kann:
"Die Patienten werden auf eine Matratze gelegt, die von kalter Luft aufgepumpt ist. Gleichzeitig liegen sie in einem Zelt, das kann man sich so vorstellen wie eine Tennishalle, in die Luft hineingepumpt wird. Dieses Zelt steht dann wie ein Ein-Mann-Zelt über diesem Patienten, er liegt gewissermaßen in kalter Luft. Die Luft selbst wird auf 6 bis 8 Grad gekühlt, so dass diese kalte Luft den Patienten umspült und er in schätzungsweise zwei, drei Stunden von seiner 37-Grad-Körpertemperatur heruntergekühlt wird auf die Zieltemperatur von etwa 33, 32 Grad."
Und dann, so berichtet der Intensivmediziner Dr. Peter Walger von der Universitäts-Poliklinik Bonn, fängt er an zu zittern. Ein Reflex des Körpers, der dazu dient, ihn wieder aufzuwärmen. Doch dieser Reflex wird medikamentös unterbunden, denn sonst wäre der Kälteeffekt ja wieder aufgehoben. Der Betroffene merkt von alledem nichts, er ist bewusstlos und wird künstlich beatmet. Der Herzstillstand bedeutet, dass das Gehirn nicht durchblutet wird, und kein Blut im Kopf bedeutet, dass das Gehirn anfängt, seine Funktionen einzustellen.
„Wenn kein Blutfluss da ist, das Gehirn oder das Organ fängt an, unter Sauerstoffmangel sich selbst zu zerstören, dann ist das Wiederbeginnen des Blutflusses gleichzusetzen mit einem Spüleffekt, und es werden Substanzen herausgespült aus dem untergegangenen Gewebe, die ihrerseits Schäden machen. Da fängt das ... , da fällt das Stichwort der freien Radikale, das sind einige dieser chemischen Gruppen, die dann freigesetzt werden und ihrerseits Schäden machen. Also diese so genannten wiederdurchblutungsabhängigen Schäden, die werden durch Kälte unterdrückt oder gedrosselt, zumindestens werden sie verringert, so dass dieser Kälteeffekt gewissermaßen ein sehr viel komplizierteres Gebilde runterreguliert als nur der initiale Sauerstoffmangel. Den können wir ja nicht wieder reparieren, der war ja.“
Patienten, deren Herz mindestens fünf Minuten und höchstens fünfzehn Minuten still stand, wurden 24 Stunden lang unterkühlt. Bei bewusstlosen Zuständen unter fünf Minuten darf man nämlich mit einer Wiederbelebung ohne spätere Schäden rechnen. Nach fünfzehn Minuten ist das Risiko erheblich, die Schäden sind beträchtlich, sofern die Betroffenen überhaupt mit dem Leben davon kommen. Von allen Patienten mit längerem Herzstillstand leben nach einem Jahr sowieso nur etwa 10 bis 15 Prozent, und viele sind schwer behindert.
„Hier konnten wir nachweisen, dass die gekühlten Patienten im Vergleich zu den nicht gekühlten – wir haben das ja halbe-halbe nach einem Zufallsgenerator praktiziert - dass sie einen deutlichen Effekt haben bezüglich dieser Verringerung neurologischer Schäden. Spektakulär war in dieser Studie, dass wir gleichzeitig auch eine deutlich höhere Überlebensrate hatten. Damit hatten wir nicht gerechnet. Konkret in Zahlen ausgedrückt sind in der nicht gekühlten Studie 55 % der Patienten verstorben gewesen, also mehr als die Hälfte, und das konnte auf etwa 40 % reduziert werden.“
Die Kühlmethode wird sicher Schule machen, zumal auch alle übrigen an der Studie beteiligten Gruppen zu guten Ergebnissen kamen. Ebenso ein australisches Team, das zeitgleich entsprechende Studien durchführte. Das Verfahren kann auch bei Schlaganfallpatienten seinen Nutzen haben, wie einige Pilotstudien zeigen, ebenso bei Verkehrsunfallopfern mit Hirnverletzungen, doch da sind die Ergebnisse noch nicht so klar. Lange schon werden auch Patienten unterkühlt, die sich einer großen Operation am offenen Herzen oder am Gehirn unterziehen müssen, denn dadurch wird der Sauerstoffbedarf gedrosselt, was bei diesen Eingriffen wünschenswert ist.
Quelle: Bayern 5 am Sonntag (Redaktion Wissenschaft & Technik)
Sendung vom 25.06.2002 [ca. 590 Wörter; Länge: 4:16]